Das monatelang diskutierte Nachholspiel in Bologna ist nun endlich absolviert und die drei Punkte können in die Tabelle einberechnet werden. Ach, warte mal – doch nicht!
Und so gibt es bereits im zweiten Blogeintrag den unsympathischen „Ich-habe-das-alles-schon-gewusst-und-keiner-wollte-auf-mich-hören“-Rant. Der bringt zwar niemanden was, nicht einmal mir, aber er gibt mir den Aufhänger, um mir den ganzen Frust von der Seele zu schreiben:
„Auf die Plätze, fertig, los“ ging es dabei schneller als man sich auf das Spiel einlassen konnte – ich hätte beinahe den Anpfiff zur ungewöhnlichen Anstoßzeit um 20.15 Uhr verpasst. Ivan Perišić führte nach bereits drei Minuten seinen ersten Zaubertrick vor und stellte mit einem Traumtor auf 1:0. Besser ging es nicht, auch weil Internazionale in der Folge, seine Ansprüche auf die Tabellenspitze mit weiteren sehenswerten Szenen unterstrich. Es hätte gut und gerne nach einer Viertelstunde der Doppelpack erfolgen müssen und die Dienstreise nach Bologna wäre pflichtgemäß angetreten worden. Hätte, hätte, Dreierkette!
Bologna – Inter Match Highlights
Doch anstatt das Spiel einzutüten, passierte das, was in dieser Saison zu einer Konstanten der Inzaghi-Mannschaft werden sollte. Das Spiel wird kontrolliert, man erarbeitet sich Chancen, scheitert aber daran, Tore zu erzielen. Und auf den grandiosen Opener folgte das typische Dahindümpeln. Das merke ich immer daran, dass ich in solchen Momenten anfange, unnützes Wissen über die gegnerischen Mannschaften oder deren Herkunft am Handy zu recherchieren. In diesem Fall bereitete mir der Wikipedia-Eintrag zur Herstellung von Mortadella Bologna ein paar spannende Minuten.
Half‘ aber alles nichts, denn anstatt sanft in Richtung Halbzeit zu entschlafen, gab es bereits in 28. Minute durch den Ex Arnautović mit einem dreckig abgeschlossenen Kopfballtreffer die vorzeitige kalte Dusche. Es folgte eine wütende Reaktion, mit der Inter den Fauxpas ausbügelte. Nicht.
Spätestens da erinnerte ich mich an meine düstere Prophezeiung und ich muss den Eingangs verfassten Satz, dass so eine Wutrede nicht einmal mir selbst etwas bringt, korrigieren. Wenn man weiß, dass alles noch schneller kommen kann, kommen wird, hat man mehr Zeit sich auf die Katastrophe vorzubereiten. Und die bereitete in der 81. Minute nicht Torschütze Sansone, sondern der kurzzeitig für den verletzten Handanovič eingesprungene Ersatzkeeper Radu, mit einer Szene, auf die Donnarumma und Loris Karius zu besten Liverpool-Zeiten stolz gewesen wären.
Ich erspare mir weitere Kommentare, denn in Radus Haut möchte ich nicht stecken. Sein Aussetzer ist nur die Spitze des Eisberges was in diesem Match und dieser Saison falsch lief, in der man scheinbar nicht Meister werden möchte. Von daher verweise ich nebst Mortadella auf den musikalischen Aufhänger für diesen Blog-Eintrag in Form der Hives mit ihrem Ohrwurm Hate to Say I Told You So: